Über 70 ausgesuchte Aussteller hatten sich in den Pakethallen und auf dem Außengelände bei der Premiere des Coburger Schwarzen Marktes entlang des "Catwalk" und des Zollingergebäudes präsentiert. Probieren und natürlich kaufen war dabei ausdrücklich erlaubt. Thematisch wurde auf dem Schwarzen Markt alles abgedeckt, was schmeckt: Es wurde gekocht, gegrillt, probiert oder in verschiedenen Tastings Kaffee, Wein oder Bier verkostet.
In der großen Halle war auf einer 8 x 4 Meter großen Bühne eigens eine Küche aufgebaut, hier konnte man In den Live-Shows den Profis über die Schulter schauen und so den einen oder anderen Kniff kennenlernen. Mit Stefan Marquard war auch ein echter Spitzenkoch und Meister seines Faches, bekannt aus dem TV, als Headliner mit seiner Show "Cooking is like Punkrock" am Sonntag zu Gast auf dem Schwarzen Markt. Seit mehr als 38 Jahren steht Stefan Marquard für revolutionäres Arbeiten und Denken – seine kreative, teils „schräge“ Küche brachte ihm neben begeisterten Gästen auch Kritiker. Gemeinsam mit der Knappschaft setzt er sich für eine gesunde Ernährung an deutschen Schulen ein. Unter dem Motto „Sterneküche macht Schule“ hat er auch am Schwarzen Markt zusammen mit 15 Schülerinnen des Alexandrinums auf der Bühne gekocht.
Zahlreiche Aussteller präsentierten alles zum Thema Küche, Kochen und kulinarischem Genuss. Die Vielfalt an nationalen und internationalen Spezialitäten, Feinkost und Bioprodukten, neuester Küchentechnik und trendigen Küchen-Accessoires ließ keine Wünsche offen. Die teilweise extrem exotischen Aussteller sind so in keinem Kaufhaus zu erleben und online kann man eben weder schmecken, noch riechen. Das Angebot war unglaublich vielfältig und reichte vom Freiburger Käsekuchen, über die Münchner Trüffelmanufaktur bis hin zu Gewürzmühlen aus Potsdam und vielem mehr. Echte Menschen sind doch allemal authentischer als ein Mausklick. Auf dem Schwarzen Markt in Coburg konnte man nach Herzenslust probieren, entdecken und kaufen. Bei schönstem Wetter war der Catwalk besonders beliebt. Hinter dem Zollinger-Gebäude eröffnete sich dem Besucher mit der Flamme & Glut-Area ein zusätzlicher Themenbereich mit zahlreichen Anbietern zum Thema Grillen und Outdoor-Cooking.
Warum eigentlich Schwarzer Markt?
Drehen wir die Zeit über 100 Jahre zurück. Der Güterbahnhof Coburg ist das Rückgrat der Coburger Industrie und des Warenverkehrs. Egal ob Kohle, Lebensmittel, Stahl oder Waren des täglichen Bedarfs. Alle Fäden laufen hier im Süden unweit des Stadkerns zusammen. Die Zeiten sind trotzdem alles andere als rosig. Mit dem Ende des ersten Weltkrieges 1918 hatte die Mark bereits offiziell mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren, genauer gesagt ihrer Kaufkraft im Innen- und Außenverhältnis. Auf dem Schwarzmarkt lag der Inflationsindex noch wesentlich höher. Die Währung liegt am Boden, die Preise steigen ins Uferlose.
Der Staat druckt Geld. Die Notenpresse läuft Tag und Nacht. Die Preise explodieren. In Wäschekörben tragen die Menschen nahezu wertlose Geldscheine in die Läden. Ein Brot kostet 105 Milliarden Reichsmark, ein Ei 320 Milliarden Mark, ein US-Dollar 4,2 Billionen Mark. Wohl dem der etwas zu tauschen hat oder wer viel Geld besitzt. Der Schwarzmarkt blüht, denn einen Markt für schöne Dinge gab es schon immer. Besonders wenn es um Lebensmittel geht.
Ein Jahrhundert später sind die Zeiten zum Glück etwas anders. Die Hallen des Güterbahnhofes könnten sicherlich viele Geschichten erzählen. Es ist Ruhe eingekehrt. Lange lagen die alten Güterabfertigungshallen im Dornröschen-Schlaf und in den Gleisbetten wucherte das Unkraut. In den letzten Jahren haben sich die Hallen unterdessen zu einem urbanen Veranstaltungsort entwickelt.
Um das Gefühl aus dieser Zeit in den Schwarzen Markt zu transportieren hat der Veranstalter Heiko Bayerlieb 13 große Bilder mit historischen Motiven aus dieser Zeit in den Pakethallen aufgehängt.
Nightshopping am Samstag bis Mitternacht mit Feuerwerk
Am Samstag bestand die Möglichkeit beim Nightshopping auf dem Schwarzen Markt sogar bis 24 Uhr zu stöbern und genüßlich den Abend ausklingen zu lassen. Der Schwarze Markt ist alles andere als ein trivialer Markt, sondern ist auch ein außergewöhnliches Event für das man sich schick macht, ausgeht um Freunde und Bekannte zu treffen. Diverse Profi-Gastronomen boten entlang des Catwalk oder um die Mega-Lounge Zollinger genügend Möglichkeiten zum Tafeln unter freiem Himmel, oder in Pagoden-Zelten.
Auf der Musikbühne boten an den beiden Abenden Live-Djs mit einem abwechslungsreichen Musik und Unterhaltungsprogramm um den Schwarzen Markt abrunden. Am Freitag-Abend und am Sonntag zum Frühschoppen war erstmals Dj Kloß mit Soß zu Gast in Coburg. Was dahinter steckt bleibt eine große Überraschung. Fakt ist. Authentischer geht es wohl kaum noch. Am Samstag-Abend fand zudem ein großes Feuerwerk über den Pakethallen statt.
Alle Informationen zum Schwarzen Markt und zu den Ausstellern aus dem Jahr 2024 sind im Netz unter www.schwarzer-markt-coburg.de zu ersehen.
Resümee
Am Ende zog der Veranstalter Heiko Bayerlieb ein positives Fazit: "Es war wieder einmal eine spannende Reise, angefangen mit ersten handschriftlichen Notizen ein Event in solch einer Größe rein auf Basis von ein paar verrückten Ideen in die Tat umzusetzen. Das Feedback der Gäste und auch der zahlreichen Aussteller war sehr positiv und bereits nach den ersten fulminanten Stunden des Schwarzen Marktes war klar, dass etwas Schönes und Aufregendes an diesem Wochenende wachsen könnte. Es ist immer schwer als Veranstalter darüber zu urteilen, wie die Besucher das Erlebte am Ende aufgenommen haben, aber wenn es zahlreiche Gäste gab, die fast an jedem der drei Tage wieder in die Pakethalle gekommen sind, werte ich dies schon einmal als verdammt gutes Zeichen. Zudem kann man eine gute Stimmung partout nicht erzwingen, aber auch für mich als Verantwortlichen war eine gewisse Lockerheit und absolut gute Grundstimmung förmlich zu spüren. Sicherlich haben an diesen positiven Vibes auch die Pakethallen einen großen Anteil, weil das Flair in dieser Umgebung einfach toll ist und natürlich war auch das Wetter drei Tage lang bombastisch. Besonders möchte ich mich beim Team von Möbel Hofmann aus Rödental bedanken die Unglaubliches für diese Veranstaltung auf die Beine gestellt haben. Noch einmal: es stand eine ausgewachsene Küche zum Kochen auf dieser Bühne die vorher noch in der Ausstellung stand. Die Möbel einfach so hinzustellen wäre eine Sache die allein schon heftig ist, aber dass dann alles noch funktioniert und fließendes Wasser vorhanden ist, war in der Kürze der Zeit phantastisch. Um die Kochshows so dem Publikum zu präsentieren waren gleich fünf Firmen beteiligt. Allen voran die Firma Artvel die jeden Schritt mit der Kamera eingefangen haben und mit einem Liveschnitt bildlich verschiedene Kameraperspektiven präsentiert haben. Das hatte Klasse. Auch die restliche Umsetzung war nicht Ohne und Dank der technischen Umsetzung des Messeteam Sauer aus Bamberg, Maroush Events, PA Design und Schader Veranstaltungstechnik standen die Shows einem Studio einer Fernsehbühne in nicht vielen nach. Auf der Homepage www.schwarzer-markt-coburg.de sind auch ganz viele Impressionen zu sehen und auch das offizielle After-Movie. Besonders hat mich der TV Beitrag von TVO Oberfranken gefreut, der mit seinen Bildern und Worten komplett den Sinn und den Spirit der Veranstaltung getroffen und eingefangen hat.
Eine Erstveranstaltung ist immer von der Organisation ambitioniert, jetzt gilt es auf die Premiere aufzubauen, um im nächsten Jahr noch besser zurückzukehren.